Wer kann konfirmiert werden?
Konfirmiert werden kann jeder (als Kind) getaufte evangelisch-lutherische Christ. Wer als Kind nicht getauft wurde, kann trotzdem den Konfirmandenunterricht besuchen. Die Taufe sollte dann am Vorabend des 1. Advents in der Präparandenzeit erfolgen, so dass der Jugendliche mit seinem Jahrgang am folgenden Tag zum Abendmahl gehen kann. Bitten Jugendliche oder Erwachsene, die in einer anderen Konfession getauft wurden, um Aufnahme in die evangelisch-lutherische Kirche, so kann die Konfirmation nachgeholt werden.   

In welchem Alter wird konfirmiert?
Traditionell wurde in der evangelisch-lutherischen Kirche zum Abschluss der achtjährigen Volksschulzeit konfirmiert. Auch nach der Heraufsetzung der Pflichtschuljahre blieb die Konfirmation in der achten Klasse üblich. Dieses Alter hat sich bewährt – viele Glaubensfragen brechen gerade in dieser Zeit auf, Lebensorientierung gewinnt eine besondere Bedeutung, die Ablösung vom Elternhaus und seinen Normen und Werten setzt ein und sollte kirchlich begleitet werden. Allerdings ist die Konfirmation in der achten Klasse kein starres Gesetz – bei Rücksprache mit dem Pfarrer kann die Konfirmation begründet um ein Jahr vorgezogen oder nach hinten verschoben werden. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Präparandengruppe dadurch nicht belastet wird – denn die Entwicklungsunterschiede sind gerade in diesem Alter sehr groß und eine zu starke Altersmischung würde den inneren Zusammenhalt der Gruppe unmöglich machen. Sinnvoll ist es, den Präparandenunterricht zu Beginn des 7. Schuljahres anzufangen.

Muss ich mein Kind zur Konfirmation anmelden und wo kann ich dieses tun?
Der Elternabend mit Informationen zur Präparanden- und Konfirmandenzeit, bei dem auch die Anmeldung erfolgen kann, wird im Gemeindebrief und im Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft angekündigt. Können Eltern an diesem Abend nicht anwesend sein, ist die Anmeldung auch direkt beim Pfarramt möglich. Die Eltern erhalten einen Brief, der alle wichtigen Termine, Rahmenbedingungen und Informationen über benötigte Unterrichtsmaterialien enthält. 

Wann beginnt die Konfirmandenzeit?
Das Konfirmandenjahr beginnt mit einer gemeinsamen Wochenendfreizeit im Dekanatsjugendheim in Schornweisach, bei dem sich die Jugendlichen untereinander kennen lernen und auf die gemeinsame Zeit eingestimmt werden.

Welche Rolle spielen die Eltern?
Obwohl die Anmeldung zur Konfirmationsvorbereitung aus rechtlichen Gründen durch die Eltern erfolgt, ist es wichtig, dass die Entscheidung zu diesem Schritt von den Jugendlichen selbst getroffen wird. Sie bringen ihre Freizeit ein, um den Unterricht zu besuchen, für den Unterricht zu lernen, am Gottesdienst und am Gemeindeleben teilzunehmen. Immer noch kommt es vor, dass Jugendliche den Eindruck haben, von den Eltern zur Konfirmation gezwungen zu werden, weil  „es halt so üblich ist“. Dies muss in der Konfirmandenzeit zu schweren Konflikten führen. Gerade wenn die Eltern den Gottesdienst selbst nicht besuchen oder dem Glauben tief entfremdet sind, reagieren Jugendliche mit heftiger Rebellion auf einen Zwang zur Teilnahme am kirchlichen Leben. Mitunter finden aber gerade Jugendliche aus unkirchlichen Elternhäusern einen besonders guten und tiefen Zugang zum Glauben – dies allerdings nur, wenn sie frei entscheiden dürfen. Nehmen Jugendliche ihr Recht wahr, die Konfirmationsvorbereitung dadurch abzubrechen, dass sie den Konfirmandenunterricht oder Gottesdienst nicht besuchen, sollte dies von Elternseite akzeptiert werden. Allerdings ist in diesem Fall eine Abmeldung von der Konfirmation gegenüber dem Pfarramt wichtig.   
Oft entdecken Eltern Jugendlicher in der Zeit der Konfirmationsvorbereitung die Kirche neu für sich: Sie besuchen mit ihren Kindern gemeinsam den Gottesdienst, sprechen über Glaubensfragen, führen vielleicht auch ein Tischgebet wieder in der Familie ein. Dann wird diese Zeit für die ganze Familie fruchtbar.    
Besonders dankbar sind wir als Kirchengemeinde, wenn die Jugendlichen seit ihrer Kindheit an ihren Eltern Vorbilder gelebten christlichen Glaubens haben, die ihnen vieles, was im Konfirmandenunterricht gelehrt wird, schon lange zuvor nahegebracht haben.    
Wesentlich ist, dass die Eltern, unabhängig davon, wie sie selbst zur Kirche stehen, die Entscheidung ihrer Kinder für die Konfirmationsvorbereitung unterstützen.

 

Weitere Informationen finden Sie auch unter den Glauben feiern.de