„Sherlock Holmes und die Bibel“ unter diesem Titel referierte Herr Andreas Späth am 11.01.2020 im Evangelischen Gemeindezentrum Wiesentheid. Der Vortrag hielt, was die Überschrift versprach – und sogar noch mehr. Der Referent stellte die Methoden des berühmtesten aller Krimi-Detektive vor – und zeigte, wie man mit diesen Methoden die Bibel unter die Lupe nehmen kann. Eine solche Aufgabe leistet die biblische Archäologie. Sie lädt zu „kriminalistischer“ Detailarbeit ein und vermag so wesentliche Erkenntnisse zum Hintergrund biblischer Texte zu liefern. Späth illustrierte dies unter anderem am Beispiel der Josephsgeschichte. Mehr als 100 Jahre wurde dem Bericht vom Aufstieg Josephs vom Sklaven zum Wesir durch die meisten Theologen die Glaubwürdigkeit abgesprochen. Die biblische Archäologie konnte zwar bis jetzt keine Fundstücke zur Person und Stellung Josephs entdecken, sie fand aber eine Fülle von Belegen dafür, dass der Verfasser über eine sehr genaue Kenntnis der damaligen ägyptischen Verhältnisse verfügte. Dies spricht dafür, dass der Text sehr zeitnah geschrieben wurde – und dass deshalb das Vertrauen in seine historische Zuverlässigkeit gerechtfertigt ist. Der Vortrag stieß auf großes Interesse, im Gemeindesaal blieb kein Platz frei. Im Anschluss predigte Andreas Späth im Abendgottesdienst der Kirchengemeinde. Am 01.02.2020 um 17.00 Uhr wird die Reihe der theologischen Vorträge im evangelischen Gemeindezentrum weitergeführt – dann spricht der renommierte Philosophieprofessor Dr. Harald Seubert (Basel) zum Thema: Begründete Gewissheit – Warum ich als Philosoph Christ bin. Die Vortragsreihe wird von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wiesentheid in Kooperation mit der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern durchgeführt.
Erster Wintervortrag 2020 – „Sherlock Holmes und die Bibel“