Wie sieht es mit der Fusion der Dekanatsbezirke Castell und Markt Einersheim aus? In der Presse
war das eine oder andere zu lesen und ich werde andauernd befragt, wie der aktuelle Sachstand
ist.
Das ist schnell erklärt: Der Landeskirchenrat hat uns am 12. Dezember mitgeteilt, dass er dem
Zusammengehen der Dekanatsbezirke Castell und Markt Einersheim vorerst nicht zustimmt und
Gespräche mit den Leitungsgremien angeboten.
Auch wenn die Verzögerung bei vielen für Enttäuschung gesorgt hat, haben wir uns über das
Angebot zum Gespräch gefreut und sind gerne darauf eingegangen.
Bereits am 21. Januar hat das Gespräch der Dekanatsausschüsse von Castell und Markt
Einersheim mit unserer Regionalbischöfin Gisela Bornowski und Herrn OKR Florian Baier, der für
die Angelegenheiten von Dekanatsbezirken im Landeskirchenamt verantwortlich ist,
stattgefunden.
Wir haben die Argumente der Kirchenleitung gehört und dargelegt, weswegen wir das
Zusammengehen unserer Dekanatsbezirke für einen richtigen und wichtigen Schritt nicht nur
für die Zukunft, sondern auch für die Gestaltung aktueller Herausforderungen halten.
Bei der Beantragung der Fusion der Dekanatsbezirke haben wir uns an die geltenden Regeln
gehalten und wurde auf Augenhöhe vereinbart, wie die Zusammenarbeit beider Dekanatsbezirke
fair gestaltet werden kann.
Natürlich wissen wir, dass diese Fusion, wie viele andere Fusionen auch, nicht für alle Ewigkeit
Bestand haben wird. Sie regelt allerdings die Zusammenarbeit in einer historisch gewachsenen,
sehr einheitlich strukturierten Region großer Kirchlichkeit und vielen oft sehr kleinen
Gemeinden. Für deren Prägung und Verfasstheit wollen wir uns in allen weiteren Gesprächen zu
Strukturentwicklungen stark machen.
Beide Oberkirchenräte unterstrichen die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements und die
große Mühe, welche sich beide Dekanatsbezirke mit der Erarbeitung des Zusammengehens
gemacht haben. Ihrer Ansicht nach sind aber noch nicht alle Fragen in Bezug auf das
Miteinander in Mittelfranken zufriedenstellend beantwortet, auch wenn sich der
Dekanatsausschuss Markt Einersheim Anfang des letzten Jahres einstimmig dafür entschieden
hat, sich in Richtung Castell zu orientieren und damit nicht an dem Fusionsprozess der
Dekanatsbezirke Neustadt/Aisch, Bad Windsheim und Uffenheim teilzunehmen.
Positiv zur Kenntnis genommen wurde auch, dass die Gespräche mit den Dekanatsbezirken in
Unterfranken konstruktiv und auf guten Weg zu Ergebnissen sind. Allerdings wird das noch
geraume Zeit in Anspruch nehmen.
Deswegen, hier waren sich die Dekanatsausschüsse einig, brauchen wir eine zeitnahe Lösung für
die Herausforderungen, vor denen wir aktuell stehen. Eine schnelle Umsetzung des
Zusammengehens unserer Dekanatsbezirke wäre dringender denn je, denn wir wollen
sicherstellen, dass der pastorale Dienst gut weiter geht.
Selbstverständlich konnte von dem Abend kein abschließendes Ergebnis erwartet werden, wir
haben uns aber darauf vereinbart, was noch abgearbeitet werden muss, damit die
Voraussetzungen für eine Entscheidung des Landeskirchenrates gegeben sind. Wir werden noch
einmal mit den mittelfränkischen Kirchengemeinden im Dekanat Markt Einersheim das Gespräch
suchen, die Perspektive mit den anderen unterfränkischen Dekanaten klären und hoffen sehr,
dass es zeitnah zu konkreten Personalentscheidungen für die Kirchengemeinde Castell kommt.
Sehr dankbar bin ich für das große Engagement von vielen Ehrenamtlichen. Kirche ist bei uns im
Steigerwald sehr lebendig. Dass wir einander zuhören, steht für eine kooperative Kirche, die umbestmögliche Lösungen ringt. Das war an diesem Abend zu erleben. Ich bin deswegen guten
Mutes, dass es eine gute Lösung für unsere Region geben wird.
Text: Dekan Ivo Huber