Am 29. Juni 2017 referierte der Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft Kitzingen, Christoph Bahr, im Gemeindezentrum Wiesentheid über Geschichte und Gegenwart des Pietismus. Er gebrauchte dafür das eindrückliche Bild von der Kirche als dem Garten Gottes. In diesem Garten ist der Pietismus eine Pflanze, genauer gesagt eine Heilpflanze. Der Pietismus verdankt sich einer innerkirchlichen Aufbruchbewegung im 17. und 18. Jahrhundert, die die geistlichen Erkenntnisse der Reformation im eigenen Leben umsetzen wollten. Von ihrer Umwelt – und der teilweise sehr feindlich eingestellten Pfarrerschaft – wurden sie als „Frömmler“ verspottet – Pietist war also zunächst ein Schimpfwort. Nicht nur der Kopf, sondern auch das Herz und der ganze Leib sollten, nach ihrem Willen, vom Evangelium durchdrungen werden. Dadurch wurde neben dem persönlichen Streben nach einer Heiligung des Lebens auch das diakonische Handeln angestoßen, das  im Namen Jesu das Leid der Armen, Kranken und Behinderten zu lindern sucht, und die Weltmission, die wirklich alle Menschen für Jesus Christus gewinnen möchte. Die Landeskirchliche Gemeinschaft in Kitzingen selbst entstand aus einer Erweckung in Abtswind im 20. Jahrhundert. Pfarrer Martin Fromm dankte Prediger Christoph Bahr sehr herzlich und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Pietisten auch künftig ein Stachel im Fleisch der Kirche sein mögen, die einer allzu schnellen und bereitwilligen Anpassung der Kirche an den Zeitgeist widerstehen.  

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Erben der Reformation: Der Pietismus – Vortrag zum Reformationsjubliäumsjahr

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