„Der Himmel geht über allen auf …“ so heißt es in einem Lied zu Christi Himmelfahrt. Auch über der Gemeinde, die sich im Kirchengarten versammelt hatte, ging – ganz buchstäblich – der Himmel auf: Nach teils heftigem Regen an den Vortagen, der dazu geführt hatte, über eine Verlegung des Festgottesdienstes in die Kirche nachzudenken, machte gutes Wetter den Gottesdienst „auf der grünen Wiese“ möglich.

Viele fleißige Hände hatten unter dem großen Kreuz mit Altar, Lesepult und Stuhlreihen eine Kirchenatmosphäre geschaffen – und dabei den Reiz der Feier unter freiem Himmel noch erhöht.

Bunt gemischt wie die Festgemeinde, war auch der Posaunenchor unter der Leitung von Hermann Link, zu dem sich Bläserinnen und Bläser aus Abtswind, Ebersbrunn und Rüdenhausen zusammengefunden hatten und kraftvoll zum Lob des Herrn spielten.

Pfarrer Fromm verglich die Beziehung zwischen der Gemeinde und Jesus mit einer der – heute weitverbreiteten – Fernbeziehungen: „Seit zweitausend Jahren leben wir als Christen in einer Fernbeziehung mit Jesus, unserem Herrn. Sind wir mit ihm verbunden, obwohl wir von ihm „getrennt“ sind?
Vertrauen wir – mit der Sehnsucht der Liebenden – dem Versprechen des Himmelfahrtstages: Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird … wiederkommen?
Wenn wir im Glaubensbekenntnis sagen: „Er wird kommen, zu richten die Lebenden und die Toten“ – bebt dann unser Herz vor erwartungsvoller Freude?

Beim Abendmahl bekennen wir das Geheimnis des Glaubens: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit!“ Unser ganzer christlicher Glaube ist auf Tag und Stunde ausgerichtet, in der der Menschensohn kommt.
Aber nehmen wir unseren eigenen Glauben ernst? Haben wir uns nicht an die Fernbeziehung gewöhnt – und wollen es letztlich gar nicht mehr anders?
Viele würden erschrecken, wenn Jesus uns heute die Mitteilung zukommen ließe: „Siehe, ich komme bald“ – und damit nicht einen unbekannten Zeitpunkt in ferner Zukunft meinte, sondern übermorgen, Samstag um 14.24 Uhr.“
Pfarrer Fromm rief dazu auf, die Zeit bis zur Wiederkunft des Herrn so zu nutzen, wie Jesus selbst das allen Gliedern seiner Gemeinde geboten hat: Sie sollen seine Zeugen zu sein und dadurch Menschen zu Jüngern zu machen: „Also auf – dienen wir Jesus als seine Zeugen, bis er kommt in Herrlichkeit.
Vielleicht ist das ja wirklich am nächsten Samstag um 14.24 Uhr der Fall – und wenn nicht? Dann ändert das an seinem Auftrag gar nichts!“

Anschließend blieb die Gemeinde bei Kaffee, Kaltgetränken, Muffins und Knabbereien zusammen und setzte so die im Gottesdienst erfahrene Gemeinschaft in der direkten Begegnung fort.    

Fotos: Ursula Reisinger

Himmelfahrtsgottesdienst

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