Am 25. Januar um 13.47 Uhr startete endlich die „weihnachtliche“
Hilfslieferung der evangelisch-lutherischen Pfarrei
Rüdenhausen-Wiesentheid und des Steigerwald-Gymnasiums LSH Wiesentheid
für das Lyzeum 4 im ukrainischen Nowohrad-Wolynskij. Die lange
Verzögerung war dadurch bedingt, dass immer mehr Hilfsorganisationen
ihre Fahrten in die Ukraine einstellen oder zumindest reduzieren, weil
nach zwei Kriegsjahren deutlich weniger gespendet wird. Deshalb
stapelten sich die Kartons mit – in Deutschland bedarfsgerecht
eingekauften und in der Ukraine dringend gebrauchten – Hilfsgütern wie
Schulbedarf, Sportbällen, Schlafsäcken für Minustemperaturen,
Ladegeräten, Schokolade etc. fast acht Wochen im Pfarramt in
Rüdenhausen. Angesichts der Zerstörungen in vielen Landesteilen und des
Bedarfs der Menschen im bald dritten Kriegsjahr ist die nachlassende
Unterstützungsbereitschaft eine Katastrophe! Martina Schenk, Lehrerin am
LSH, vermittelte schließlich den Kontakt zu einer Spedition in Kyiv, die
die Hilfslieferung mit in die Ukraine nahm. Am 28. Januar meldete die
ukrainische Schule, dass alle Waren ihren Bestimmungsort schnell und gut
erreicht hatten. Die Deutschlehrerin Alla Teteria gab in ihrer E-Mail
zugleich eine Momentaufnahme der Lage: „Jetzt ist bei uns auch
Luftalarm. Aber zu Hause verstecken wir uns nicht. Wir haben keinen
Keller, aber haben noch die Hoffnung. Morgen gehen wir in die Schule,
wir haben Präsenzunterricht.“ Pfarrer Martin Fromm sagte zu, dass die
Pfarrei ihre Unterstützung der Schule nach Kräften fortsetzen wird.
Foto: Alla Teteria, Text: Martin Fromm