Schwestern und Brüder,
die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hat bei ihrer Frühjahrstagung 2018 mehrheitlich entschieden, dass zukünftig die gottesdienstliche Segnung homosexueller Partnerschaften möglich sein soll. Homosexuelle Partnerschaften werden durch die Segnung der Ehe von Mann und Frau gleichgesetzt, auch wenn die Begriffe „Ehe“ und „Trauung“ durch die Synode vermieden wurden.
Mit dieser Entscheidung stellt sich die Mehrheit der Landessynode gegen die Bibel, die kirchliche Lehre der letzten 2000 Jahre und die Ökumene der christlichen Kirchen.
Gemäß dem Wort Gottes ist die Ehe ist die verbindliche Gemeinschaft eines Mann und einer Frau, die auf die Weitergabe des Lebens angelegt ist und die besten Rahmenbedingungen für das gesunde Heranwachsen von Kindern bietet: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde …“ Die Menschheit lebt und besteht allein deshalb, weil Mann und Frau ihre jeweilige Herkunftsfamilie verlassen, um selbst Eltern, um selbst Familie zu werden. Mann und Frau werden eins im Kind: „Ein Mann wird seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seiner Frau hangen und sie werden sein ein Fleisch.“ Diese Einheit ist so stark, dass sie auf Lebensdauer angelegt ist: „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden“, spricht Jesus, unser Herr.
Die Kirche gibt bei der Trauung den Schöpfungssegen Gottes weiter – aber sie ist nicht Urheberin des Segens. Darum kann sie auch nicht über den Segen verfügen – auch nicht durch Mehrheitsbeschluss der Synode.
Die Landessynode hat dem starken Widerstand gegen ihre Neuregelung Rechnung getragen: Kein Pfarrer darf gegen sein Gewissen dazu verpflichtet werden, eine Segenshandlung für eine homosexuelle Partnerschaft vorzunehmen. Die Kirchenvorstände stimmen mit mir überein, dass in den Gemeinden Rüdenhausen und Wiesentheid auch weiterhin nur die Lebensgemeinschaft eines Mannes mit einer Frau getraut und gesegnet wird.
Pfarrer Martin Fromm